Blog Beitrag von Johannes Eberl vom 7.5.2020
Eine Aufnahme von 1965
Fast versteckt befindet sich die Ruine der einzigen Burg des inneren Salzkammergutes oberhalb der Talstation der Katrin-Seilbahn. Der Weg hinauf ist nicht weit aber steil und mühsam. Es gibt auch einen bequemeren Weg über die „Römerstraße“ – beginnend im Rabennest oder in der Engleiten. Dabei sind die Entfernungen aber wesentlich größer.
Luftaufnahme 1998
Die „Veste Wildenstain“ wurde 1392 erstmals urkundlich erwähnt. Sie war ab 1419 Sitz der kaiserlichen Pfleger – diese geboten über das „Ischlland“. Die Burg hatte Türme, Wehrgänge, Ringmauern und eine Zugbrücke.
Es gibt zahlreiche Darstellungen aus unterschiedlichen Zeiten. Hier zwei davon:
Stich von G.M.Vischer 1674
Zeichnung von Leo Kegele 1802
Die Burganlage. Der Plan zeigt die äußere Burg (gelb) und die innere Burg (rot, grün).
Nach einem Brand 1715 (Das Jahr wird überall genannt, ist urkundlich aber nicht nachweisbar) verfiel die Burg und wurde zur Ruine. Steine der Mauer wurden in Ischl teilweise zum Hausbau verwendet.
Man hat von oben einen wunderbaren Blick ins Ischl-Tal.
Stadtgemeinde Bad Ischl und der Ischler Heimatverein bemühen sich seit Jahren, die Reste der einstigen stolzen Burg zu erhalten. Hier einige Aufnahmen vom heutigen Zustand:
Gotisches Eingangstor zur inneren Burg.
Burgmauer mit Bergfried (mit Beton abgestützt) – Aufnahme 2018
Auf dem schlecht erhaltenen Foto von 1939 fehlt die Stütze für den Turm noch.
Die Burg diente in der jüngeren Vergangenheit öfter auch als Veranstaltungsort.
Singen auf Wildenstein 1981
Von der einstigen Burg wurden viele Darstellungen angefertigt. Hier ein Bild der Burg aus dem „Erinnerungsschatz“ des Ischler Heimatvereins.
So könnte die Burg tatsächlich ausgesehen haben.
In der Hauptschule in der Kaiser Franz Josef Straße (heute Johann Nestroy Schule) wurde 1994 von den vierten Klassen ein Modell gebaut.
Lehrer Kurt Scheibenpflug mit fleißigen Schülern.
Dieses Modell wurde beim Stadtfest 1997 im Umzug mitgeführt.
Mit dem Wagen wurde um Spenden für die Rettung der Ruine Wildenstein aufgerufen.
Zum Abschluss noch eine Kuriosität aus dem Jahr 1966. Im Schaukasten des Ischler Heimatvereins erfolgte diese Ankündigung. Heute im Zeitalter des Internets nicht mehr vorstellbar!
Lassen Sie mich mit der ersten Strophe eines Gedichtes schließen, das Valerie, die jüngste Tochter von Kaiser Franz Josef, über Wildenstein verfasst hat:
Höher und höher mit jeglichem Schritt
Reißt dich der Berggeist mächtiger mit.
Hinter dir lastende Schwere und Pein,
Frei wie die Lüfte sollst oben du sein.
Danke fürs Lesen,
Johannes Eberl
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