Die Geschichte von Bad Ischl hat weit mehr zu bieten, als so mancher vielleicht glauben mag. Nicht nur für Touristen, sondern auch für die Bewohner der Stadt lohnt sich der Besuch der Museen, Ausstellungen und historischen Orte.
Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte 1262 als „Ischelen provincia“, jedoch gibt es Hinweise, dass der Raum des heutigen Bad Ischl schon in der Hallstatt- und La-Tène-Zeit besiedelt war. Auch aus der Römerzeit haben sich einzelne Fundstücke erhalten, wie etwa ein Grabstein, der sich heute an der Außenmauer der katholischen Pfarrkirche befindet.
1656 wird erstmals der Name „Salzkammergut“ für die Gegend um Ischl erwähnt und bezeichnet eine Region, die aufgrund des Salzabbaus für die Habsburger von besonders hohem wirtschaftlichem Wert war.
Einen Aufschwung als Badeort erlebte Ischl in den 1820er-Jahren, als Ärzte erstmals Gäste zur Kur und Erholung hierher schickten. Der phänomenale Kurerfolg von Erzherzogin Sophie und ihrem Mann Franz Carl führte dazu, dass der Markt bald zu einem der angesagtesten Kurorte der Monarchie wurde. Ein Sommeraufenthalt in Ischl war fortan gesellschaftlich ein „Muss“. Nobelhotels und Landhäuser entstanden und die Infrastruktur entwickelte sich rasant um den Ansprüchen der verwöhnten Gäste zu genügen.
Von 1849 bis 1914 war Ischl die Sommerresidenz Kaiser Franz Josephs I. und erlebte eine gesellschaftliche und kulturelle Blütezeit. 1853 verlobte sich Franz Joseph im Seeauerhaus, dem heutigen Museum der Stadt Bad Ischl, mit Elisabeth (Sisi). Als Hochzeitsgeschenk bekam das Paar eine Sommervilla – die spätere Kaiservilla.
Am 28. Juli 1914 wurde in Bad Ischl Weltgeschichte geschrieben. Kaiser Franz Joseph verfasste in der Kaiservilla das Manifest „An meine Völker“, in dem er dem Königreich Serbien den Krieg erklärte. Dies sollte der Beginn des Ersten Weltkriegs werden.
Bis auf einen Bombenabwurf über Perneck überstand Bad Ischl die beiden Weltkriege unbeschadet.
Das „Bad“ gehört übrigens erst seit 1906 zum Namen des Ortes, der im Jahr 1940 zur Stadt erhoben wurde.
748 – In einem Stiftungsdokument des Klosters Mondsee wird die Ischler Ache als Grenzfluss „Iscula“ genannt.
909 - Erste urkundliche Erwähnung einer "Salzpfanne" im Ischlland
1192 - Nach einer Urkunde des Babenbergers Leopold VI. erhält das Kloster Garsten bei Steyr jährlich 62 Fuder Salz als Geschenk aus den Ischler Salinen
1262 – Das Ischlland wird erstmals als „Ischelen provincia“ beurkundet.
1320 – Einweihung der katholischen Pfarrkirche durch den Weihbischof von Passau.
5.9. 1392 – Herzog Albrecht III. verleiht „den armen Leuten im Dorfe zu Ischl“ alle Handelsrechte der Städte ob der Enns. Dass dies ohne direkte Markterhebung geschah, ist eine eher seltene Freiheit.
1392 – Erste urkundliche Erwähnung der „Veste Wildenstein“. Die Burg dürfte aber wesentlich früher erbaut worden sein.
1424 – Herzog Albrecht bestätigt Ischl die Marktprivilegien.
1466 – Kaiser Friedrich III. erhebt das Dorf Ischl zum Markt und erteilt somit das Recht, aus eigenen Mitteln Richter und Rat zu wählen.
1514 – Kaiser Maximilian I. verleiht dem Markt ein Wappen, bestehend aus einem gelben Schild, in dessen Grund sich drei schwarze Berge erheben, worauf eine Gämse zu sehen ist. Diese steht mit einem Hinterfuß und den beiden Vorderfüßen auf dem mittleren Berg. Auf dem vorderen Berg erhebt sich eine grünende Esche.
1554 – Ischl wird zu einer selbstständigen Pfarre erhoben.
1562 - Oberhalb des Reinfalzangers wird eine "salzsaure Lacke" entdeckt. Im Jahr darauf beginnt der Salzabbau im Mitterbergstollen.
1564 – Kaiser Ferdinand I. bestätigt bei einer Reise in das Kammergut die Marktrechte und verspricht Ischl zu einer Stadt zu erheben.
1567 - Zwei weitere Salzstollen werden eröffnet - der alte Liplesgraben- und der Steinbergstollen
1601 – Die mittlerweile zum Großteil „lutherisch“ gewordenen Bürger proben den Aufstand. Der Kaiser fordert per Dekret die Rückkehr zum katholischen Glauben und schickt Kommissäre, um die Ordnung wiederherzustellen. Es kommt zu gewalttätigen Auseinandersetzungen – der Advokat Clemens Haller wird öffentlich gevierteilt und sein Kopf in den Straßen des Marktes aufgehängt. Dem Markt Ischl werden durch Kaiser Rudolf II. alle Privilegien aberkannt.
1613 - Von Waldmeister Hans Kahls wird die Soleleitung von Hallstatt bis Ebensee gebaut.
1627 - Die Obrigkeit verordnet, dass sämtliche Amts- und Zivilleute entweder zum Katholizismus übertreten oder binnen drei Monaten aus Österreich auswandern müssen.
1629 – Als Belohnung für das im Bauernaufstand gezeigte Wohlverhalten werden dem Markte Ischl die 1601 aberkannten Privilegien und Freiheiten wieder verliehen.
1680 - Kaiser Leopold I. bereist mit seiner Gemahlin das Kammergut und besichtigt das Pfannhaus, die beiden Holzrechen und geht im Gebiet der Hohen Schrott auf die Gämsenjagd.
1715 – Die Burg Wildenstein wird nach einem neuerlichen Brand (der erste Brand ereignete sich 1593) nicht wieder aufgebaut.
1743 - Der alte Friedhof bei der Pfarrkirche wird aufgelassen, der neue (heutige) Friedhof vergrößert.
1774 - Erster Gottesdienst in der neuen Pfarrkirche
1777 - Bei einem Großbrand im Ortszentrum in der Nacht zum 22. April werden das Rathaus, das Salinenamtsgebäude und weitere 28 Häuser ein Raub der Flammen.
1780 - Der Neubau der Pfarrkirche St. Nikolaus wird vollendet. Kaiserin Maria Theresia unterstützte den Bau mit einer großzügigen Spende.
1823 – Josef Götz und Franz Wirer verabreichen im Haus von Michael Tänzl die ersten Solebäder.
1827 – Am Kreuzplatz wird das erste Theater gebaut.
1830 - Am Traunufer wird die Sophiens Esplanade angelegt.
1831 - Das neue Badehaus wird vollendet (Baubeginn 1829), geziert mit der Inschrift "In Sale et in Sole omnia consistunt".
18.08. 1849 – Kaiser Franz Joseph I. feiert erstmals seinen Geburtstag in Ischl.
19.08. 1853 – Franz Joseph feiert im Hause von Bürgermeister Seeauer seine Verlobung mit Elisabeth in Bayern.
1865 - Ein großer Marktbrand vernichtet 22 Häuser und gibt den Anstoß zur Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr.
1870 - Errichtung des Gaswerks in Steinbruch und Einführung der Gasbeleuchtung im Markt.
1877 – Letzte Salzfuhre auf der Traun und Schlusspunkt für die jahrhundertealte Tradition der Traun-Schifffahrt.
1880 - Zum 50. Geburtstag von Kaiser Franz Joseph kommen der deutsche Kaiser Wilhelm I., König Carol von Rumänien und König Milan von Serbien nach Bad Ischl.
1890 - Marie Valerie, die jüngste Tochter des Kaisers, feiert in der Pfarrkirche Verlobung mit Erzherzog Franz Salvator. Anton Bruckner spielt die Orgel.
1904 - Das neue Elektrizitätswerk in Weinbach liefert Strom für die elektrische Straßenbeleuchtung.
30.08.1906 – Ischl darf sich „Bad“ nennen.
28.07. 1914 – Franz Joseph verfasst in der Kaiservilla das Manifest „An meine Völker“. Zwei Tage später verlässt er sein „geliebtes Ischl“, und kehrt nie mehr zurück.
1924 - Laut Kurkommission gibt es in Bad Ischl 6000 Betten (49 Hotels und Gasthöfe, 2 Heilanstalten, 716 Privatvermieter)
1938 – Nach dem „Anschluss“ Österreichs wird der Auböckplatz in Adolf-Hitler-Platz umbenannt.
1940 - Feierlichkeiten zum 70. Geburtstag von Franz Lehár. Das Kurtheater wird nach ihm benannt.
29.05. 1940 – Bad Ischl wird zur Stadt erhoben.
1943 - Dem Widerstandskämpfer Sepp Plieseis gelingt die Flucht aus einem Außenlager des KZ Dachau in seine Heimat.
1944 - Ein Flugzeug wirft zehn Bomben über Perneck ab. Es ist dies der einzige Luftangriff während des gesamten Zweiten Weltkrieges auf Bad Ischl.
1951 – 15.000 Jugendliche treffen sich in Bad Ischl beim Welt-Jamboree der Pfadfinder.
1957 – Die Salzkammergut Lokalbahn zwischen Bad Ischl und Salzburg wird eingestellt.
1959 – Die ersten Gondeln der Katrinseilbahn schweben auf den Berg.
1973 - Luchino Viscontis Film "Ludwig II." kommt in die Kinos. Die Geschichte mit Helmut Berger in der Titelrolle und Romy Schneider als Kaiserin Elisabeth wurde zum Großteil in Bad Ischl gedreht.
2001 – Das Schaubergwerk in Perneck wird geschlossen.
2007 – Der Auböckplatz wird nach historischem Vorbild neu gestaltet und die Trinkhalle saniert.
2008 – OÖ Landesausstellung findet zum Teil in Bad Ischl statt (Ausstellung „Menschen, Mythen, Monarchen“).
2015 – Bad Ischl ist Austragungsort der OÖ Landesgartenschau mit dem Titel „Des Kaisers neue Gärten“.
2016 – Bad Ischl wird die Auszeichnung „Entente Florale“ in Gold mit der höchsten je vergebenen Wertung verliehen.
2024 - Bad Ischl und 23 weitere Gemeinden im Salzkammergut, sind Kulturhauptstadt Europas.
Quellle: Auszug aus der Zeitreise im Buch "bad ischl und das ischlland"
Die Geschicke Bad Ischls wurden seit jeher vom weißen Gold gelenkt. „In sale et in sole omnia consistunt“ („Alles begründet sich auf Salz und die Sonne“) ist als Inschrift auf der Ischler Trinkhalle zu lesen. Kein Wunder, reicht doch die Geschichte des Salzes weit zurück: Durch die Nähe zu Hallstatt, dem ältesten Salzbergbau der Welt, florierte früh der Handel mit dem weißen Gold.
1821 kam der Wiener Arzt Dr. Franz Wirer nach Ischl und informierte sich über die Kurerfolge des Salinenphysikus Dr. Josef Götz, welcher seit 1807 die Wirkung von Solebädern an erkrankten Salinenarbeitern erprobte. Im Jahr darauf reisten bereits die ersten etwa 40 (auswärtigen) Kurgäste an. 1823 kann als eigentliches Gründungsjahr für das erste Ischler Heilbad angesehen werden. Die vom Salinenkassier Michael Tänzl in seinem Haus an der Traun errichtete Sole-Badestube (Tänzelbad) musste bereits nach 2 Jahren erweitert werden. Viele der ersten Kurgäste waren hochgestellte Persönlichkeiten und so kam es, dass man 1824 den damaligen Staatskanzler Fürst Metternich in dem kleinen Markt im Salzkammergut begrüßen konnte.
Ischl stieg schon bald zu einem Kurort von europäischer Bedeutung auf. Aufgrund der alljährlich wachsenden Anzahl der Kurgäste errichteten Franz und Magdalena Koch 1827 das erste Hotel des Salzkammergutes, den Posthof. Zu dieser Zeit wurde auch das Theater gebaut.
Ein einschneidendes Ereignis für die Zukunft des Kurortes war der Aufenthalt von Erzherzogin Sophie und ihrem Mann Franz Carl. Die beiden nahmen auf Anraten Dr. Wirers die Mineralsolebäder in Ischl in Anspruch. Die Kur war so erfolgreich, dass sich bei der bislang kinderlosen kaiserlichen Familie bald darauf der ersehnte Nachwuchs einstellte. Der erste Sohn und spätere Kaiser Franz Joseph. Zwei Jahre später folgte Maximilian, der spätere Kaiser von Mexiko. 1833 wurde Karl Ludwig und 1842 als Nachzügler Ludwig Viktor geboren. Als „Salzprinzen“ gingen sie in die Geschichte ein, weil sie ihre Existenz der Ischler Salzwasserkur verdankten.
Neben der kaiserlichen Familie wählten auch etliche berühmte Künstler Ischl als Sommerdomizil. Unter anderem verbrachten Anton Bruckner, Johann Strauß, Johannes Brahms und Franz Lehár regelmäßig ihre Sommerfrische hier. Viele von ihnen suchten wohl auch, abseits der diversen Kuren, die Nähe des vor Ort weilenden Hofstaates.
Mindestens so wichtig wie die Gesundheitskuren waren für die Erholung Suchenden die Einzigartigkeit der Landschaft und die vielen Möglichkeiten zu Landpartien und Bergtouren. Das Ortsbild von Ischl änderte sich zu dieser Zeit enorm. Aus dem ärmlichen Dorf wurde ein in die Welt hinaus bekannter Bade- und Kurort mit städtischem Charakter. Bäder, noble Hotels und vornehme Sommervillen prägten nun das Zentrum.
Nachdem Ischl bereits 1906 das „Bad“ im Namen erhalten hat, wurde dem Markt im Jahr 1920 von der Landesregierung die Bezeichnung Kurort zuerkannt.
Schon bevor die Stadt im 19. Jahrhundert zur Sommerresidenz von Kaiser Franz Joseph I. wurde, hielten sich mehrere Kaiser und weitere Mitglieder der Familie hier auf.
Kaiser Friedrich III. erhob Ischl 1466 zum Markt, während Kaiser Maximilian I. im Jahr 1514 die Verleihung eines Wappens bestätigte. Kaiser Ferdinand I. eröffnete 1563 den Untertagebau des Ischler Salzbergwerks.
Ein erster Höhepunkt war der Kuraufenthalt Kaiser Ferdinands I. (von Österreich) im Jahr 1835. Die Weichen für die Zukunft der Monarchie und auch des Ortes Ischl wurden aber einige Jahre zuvor gestellt. Erzherzog Franz Carl, ein Bruder Kaiser Ferdinands, und seine Frau Sophie von Bayern waren nach mehrjähriger Ehe noch kinderlos. Auf Anraten ihres Arztes Dr. Wirer nahmen sie die Mineralsolebäder in Ischl in Anspruch. Die Badekur war so erfolgreich, dass sich daraufhin der ersehnte Nachwuchs einstellte. Der erste von insgesamt vier Söhnen war der spätere Kaiser Franz Joseph. Er und seine Brüder wurden im ganzen Reich die „Salzprinzen“ genannt, weil sie wohl dem Ischler Salzwasser das Leben verdankten. Es verging kaum ein Sommer, den Sophie mit ihrem Mann und den heranwachsenden Söhnen nicht in Ischl verbrachte.
Auch nach der Hochzeit von Franz Joseph mit Elisabeth in Bayern im Jahr 1854 kam die kaiserliche Familie häufig nach Ischl. Sie logierte nun nicht mehr im Seeauerhaus, wo auch die Verlobung des Kaiserpaares stattfand, sondern in der eigenen Villa. Die Kaiservilla war ein Hochzeitsgeschenk der Kaisereltern und wurde in Form eines ‘E‘ wie ‘Elisabeth‘ ausgebaut. Außerdem wurde für Elisabeth das zauberhafte Marmorschlössl im englischen Cottage Stil errichtet. Dieses Teehaus der Kaiserin beherbergt heute wechselnde Sonderausstellungen der OÖ Landes-Kultur GmbH mit Bezug zur Region.
Das Museum der Stadt Bad Ischl ist im historischen Seeauerhaus in der Esplanade untergebracht. Im August 1853 fand hier die Verlobung von Kaiser Franz Joseph und Elisabeth in Bayern statt. Von 1878 bis 1982 wurde das Gebäude als Hotel Austria geführt. Die Eröffnung des Museums erfolgte am 11. März 1989.
Seit April 2023 ist das Museum aufgrund von Renovierungsarbeiten geschlossen. Die Wiedereröffnung ist für Frühling 2024 geplant.
1912 von Franz Lehár erworben, verbrachte dieser bis 1948 fast alle Sommer in der Villa an der Traun. Seine Aussage "in Ischl habe ich immer die besten Ideen..." zeigt, wie wohl er sich hier gefühlt hat.
Nach seinem Tod wurde die Villa in ein Museum umgewandelt.
Seit 2021 ist die Lehár-Villa aufgrund von Generalsanierungsarbeiten geschlossen.
Die Operetten Festspiele Bad Ischl wurden 1961 unter dem Namen „Internationale Gesellschaft – die Operette“ gegründet. Bad Ischl, wo viele Vertreter der Goldenen und Silbernen Operette ihr Sommerdomizil hatten, war der geeignetste Ort, der Operette zu huldigen. Franz Lehár, Ehrenbürger der Stadt, schrieb hier seine großen Welterfolge.
Federführend in den Anfängen waren Bürgermeister Franz Müllegger und Direktor Josef Flandera. Die musikalische und künstlerische Leitung sowie die Intendanz übernahm Professor Eduard Macku, der diese Funktionen bis 1995 innehatte und den großen Erfolg der Ischler Operetten Festspiele festigte. Einige Jahre nach der Gründung wurde die Gesellschaft in einen Verein umgewandelt, dem heute rund 300 Mitglieder angehören.
Hervorgegangen aus anfänglich konzertanten Darbietungen kam es im Lauf der Jahre zu szenischen Aufführungen. Bad Ischl gewann immer mehr an Bedeutung als Operettenstadt und wurde Teil des internationalen Festspielkalenders.
In all diesen Jahren stand für die Aufführungen das Kurhaus in Bad Ischl zur Verfügung. Wenn auch kein ideales Theater, so war die Intimität des Raumes beim Publikum beliebt.
Nach zweijähriger aufwendiger Renovierung wurde im Jahr 1999 das neue Kongress & TheaterHaus mit Franz Lehárs „Paganini“ feierlich eröffnet. Unter Bedachtnahme auf die historische Bausubstanz entstand ein Theaterraum mit Orchestergraben, Unterbühne, Schnürböden und allen notwendigen Nebenräumen, der es den Operetten Festspielen Bad Ischl erlaubt, im neuen Jahrtausend große Herausforderungen anzunehmen.
Dr. Michael Lakner übernahm mit 19. Januar 2004 die Intendanz und Geschäftsführung. Er benannte die Festspiele in „Lehár Festival Bad Ischl“ um. Damit hat Bad Ischl neben seinem Renommee als Kaiserstadt ein unverwechselbares Image als Festspielstadt erhalten.
Auszeichnungen wie die Nominierung zum „Opernhaus des Jahres 2006“ in der Fachzeitschrift OPERNWELT, sowie für die „Beste Gesamtleistung einer Bühne 2006“ wegen des kompetenten Programms des LFBI in der Fachzeitschrift „DIE DEUTSCHE BÜHNE“ im August 2006 und schließlich der Preis der Deutschen Schallplattenkritik 2006 für die CD-Produktion der beim Lehár Festival 2005 gezeigten Lehár Operette „EVA“ sind schlagende Beweise für das hohe künstlerische Niveau der Festspiele.
Am 25. Oktober 2011 wurde dem Lehár Festival Bad Ischl punktgenau zu seinem 50. Geburtstag im Rahmen des Jubiläums „120 Jahre Salzkammergut Verkehrsverband“ der Salzkammergut Award für besondere touristische Leistungen verliehen.
Mit der Ischler Erstaufführung des Musical-Klassikers „MY FAIR LADY“ und der langersehnten Wiederaufführung von „DIE UNGARISCHE HOCHZEIT“ von Operettenmatador Nico Dostal feierte das Lehár Festival Bad Ischl 2015 einen Festspielsommer mit 22.000 begeisterten Besuchern.
Anstelle von Dr. Michael Lakner, welcher ab Mai 2017 die künstlerische Leitung der Bühne Baden übernimmt, wurde im Sommer 2016 Thomas Enzinger als neuer Intendant vorgestellt.
Für die Sendereihe "Zeitsprünge" im Freien Radio Salzkammergut waren vier Austria Guides unterwegs und haben zu ausgewählten Objekten interessantes und wissenswertes erzählt.
Auf dem Grundstück das Dr. Franz Wirer zur Verfügung stellte, wurde ab 1826 mit dem Bau des Kurtheater begonnen. Am 28. April 1827 fand die feierliche Eröffnung mit einer „festlichen Dilettantenaufführung von Kotzebues, der blinde Gärtner“ statt. Ischl übernahm am 1. November das Theater, welches in der Folge liebevoll als „kleine Burg“ bezeichnet werden sollte. Nach einer Erweiterung im Jahr 1865 fanden etwa 400 Leute bei den Aufführungen Platz.
Das Ischler Theater wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu einem bemerkenswerten Juwel in der österreichischen Theaterlandschaft. In den Jahren von 1827 bis 1947 gab es in den Sommermonaten regelmäßige Theater- und Operettenaufführungen.
Geboten wurde ein ausgewogenes, geradezu großstädtisches Repertoire. Der Bogen spannte sich von Schauspiel über Oper bis zur Operette. Von den Werken Ferdinand Raimunds und Bauernfeld zu Grillparzers „Sappho“ und Anzengrubers „Pfarrer von Kirchfeld“, der Premiere von Schnitzlers „Anatol“, von Rossini und Nicolais „Lustigen Weibern“ zu Konradin Kreutzers „Nachtlager“ und zu Kalman, standen wie die Stücke von Oscar Straus und Robert Stolz ebenfalls am Programm.
Durch die Anwesenheit von Mitgliedern des Hochadels, später des Kaisers und seines Hofstaates wurde das Theater sowohl für Publikum als auch für die Schauspieler immer interessanter.
Künstlerische Größen wie Max Devrient, Johann Nestroy, Alexander Girardi, Josefine Gallmeyer, Hansi Niese, Katharina Schratt um nur ein paar wenige zu nennen, standen im Ischler Theater auf der Bühne. Mehrmals selbst am Dirigentenpult tätig waren unter anderem Johann Strauß und Franz Lehár.
Während der Zeit der beiden Weltkriege verloren Theateraufführungen immer mehr an Beliebtheit und so kam es das 1921 der erste Film gespielt wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg sorgte die „Bad Ischler Künstlergemeinschaft“ für einen letzten Höhepunkt. Theo Lingen, Siegfried Breuer, Paul Kemp, Susi Nicoletti und Lotte Lang traten auf. Hilde Wagener und O.W. Fischer gastierten und es gab einen Liederabend mit Maria Cebotari.
1947 fand mit Edmund Eyslers „Goldene Meisterin“ die vorläufig letzte Aufführung statt.
Der Großteil des Theaters ist heute noch im ursprünglichen Zustand erhalten. Das Äußere des Hauses wurde durch den Abriss des Hoflogeneinganges in der Kaiser-Franz-Josef Straße neben dem Hotel Post und dem Anbau eines Sportgeschäftes teilweise verändert. Der Zuschauerraum wurde von ursprünglich 3 auf 2 Ränge verkleinert.
Heute findet das Theater als Kino der Stadt Bad Ischl sowie als Veranstaltungsort für Lesungen, Konzerte, Kabarett und Theateraufführungen Verwendung.
Seit 2020 ist das Lehár Theater geschlossen und soll umgebaut bzw. renoviert werden.
Ischl war oft Gastgeber für berühmte Persönlichkeiten aus aller Welt. Angefangen beim kaiserlichen Hofadel über Schriftsteller und Schauspieler bis hin zu Künstlern aus Operette und Musik. Durch die idyllische Landschaft und die historischen Gebäude der Innenstadt wurde Ischl schon während der Zeit der Donaumonarchie zum Künstlertreffpunkt von Weltgeltung.
Der bekannteste Gast war wohl Kaiser Franz Joseph, der in dem kleinen Markt im Salzkammergut jedes Jahr seine Sommerfrische verbrachte und hier auch seine Verlobung mit Elisabeth in Bayern feierte.
Der bedeutende Komponist Anton Bruckner spielte jedes Jahr zum Geburtstag des Kaisers, sowie zu anderen festlichen Anlässen des Kaiserhauses als Hoforganist in Ischl. Franz Lehár hausierte in einer, an der Traun liegenden, Villa (heute Lehár-Villa) und schrieb dort seine Welterfolge.
Alexander Girardi, Katharina Schratt, Arthur Schnitzler und Mark Twain waren hier ebenso zu Gast wie Johann Strauß oder Johannes Brahms.
Die beiden Doktoren Wirer und Götz hatten großen Anteil daran, dass Ischl zum weltbekannten Kur- und Badeort aufstieg.
Dies ist natürlich nur ein kleiner Auszug der berühmten Persönlichkeiten die unsere Stadt besuchten und teilweise auch hier lebten.
Am 30. September 1957 passierte die Salzkammergut-Lokalbahn zum letzten Mal die Strecke zwischen Salzburg und Bad Ischl. Eine bewegende Geschichte von der Gründung bis zur Einstellung fand damit ihr Ende. Auch wenn 70.000 Unterschriften für den Verbleib der Bahn gesammelt wurden, konnte das Aus der kleinen Bahn nicht verhindert werden.
Viele Salzkammergütler und Touristen sind noch mit der dampfenden und rußenden Bahn gefahren und erinnern sich an viele Geschichten, Zwischenfälle, Unfälle, aber vor allem auch an schöne beschauliche Stunden.
Mit einer Länge von 66,9 Kilometer, entlang einer romantischen Trasse, war sie nicht nur Verkehrsverbindung sondern auch eine Bereicherung für den Fremdenverkehr. Sechs Tunnels und 24 kühne Brücken unterstrichen auch den gebirgigen Charakter der Bahn.
Wie verankert die Lokalbahn in der Bevölkerung ist, beweist die Tatsache, dass es seit 2005 Bestrebungen zu einer Revitalisierung gibt.
Die Bahn fand darüber hinaus Eingang in den Film, mit dem Lied „Zwischen Salzburg und Bad Ischl“. Unvergessen ist aber die Operette „Der feurige Elias“ von Rudi Gfaller, die an die Bahn erinnert und deren Uraufführung am 27. Juli 1963 bei den Operettenfestspielen in Bad Ischl stattgefunden hat.
2017 - 60 Jahre Ende der Salzkammergut-Lokalbahn: Erinnerungen
Das Museum der Stadt Bad Ischl erinnerte in dieser Sonderausstellung an die Zeit der Bahn, deren erste Teilstrecke bereits 1890 eröffnet wurde, mit der auch Kaiser Franz Joseph I gefahren ist und die ein so jähes Ende genommen hat.
1830 wurde die "Sophiens Esplanade" von Franz Wirer errichtet. Benannt nach der Mutter des Kaiser, Erzherzogin Sophie.
Nachdem die ursprünglich zwei Baumreiehn 1868 um eine dritte verbreitet wurde, spielte sich hier im Sommer das ab, was an der Wiener Ringstraße der "Corso" genannt wurde. Das Promenieren und "Schaulaufen".
Wildenstein war die einzige Burg im Inneren Salzkammergut. 1392 erstmals urkundlich erwähnt, liegt ihre Entstehungszeit sicher weiter zurück. Die gotische Bauweise an Torbogen und Türsimsen lassen auf das 11. bis 12. Jahrhundert schließen.
Ringmauern, Wehrgänge, Schießscharten sowie ein künstlich angelegter Graben mit Tor und Zugbrücke waren Bestandteil des Wehrbaus. Ab 1419 war die Burg Sitz der kaiserlichen Pfleger. Diese geboten über das Ischlland. Nach zwei Bränden (1593 und 1715) wurde die Burg dem Niedergang preisgegeben.
Der Ischler Heimatverein bemüht sich seit Jahren, die Ruine vor dem weiteren Verfall zu bewahren.
Lauffen ist der älteste Markt im Inneren Salzkammergut. (ca. 1275/80)
Der Ort war wichtiger Handelspunkt während der Salzschiffahrt auf der Traun vom Hallstättersee bis zum Traunsee. Hier gab es auch eine gefährliche Stromschnelle, den "Wilden Lauffen", welche die Schiffe auf ihrem Weg meistern mussten. Mit dem Ende der Salzschiffahrt verlor auch der Markt immer mehr an Bedeutung.
Der Original Gasthof "Zum weissen Rössl", welches als Vorlage für das bekannte Lustspiel diente, stand in Lauffen und nicht wie oft fälschlicherweise angenommen, in St. Wolfgang.
Zwischen Traun und Ischl eingebettet liegt das Zentrum der Stadt Bad Ischl. Um auf das andere Flussufer zu gelangen wurden über die Jahre mehrere Brücken angelegt.
Neben der "Kaiserin Elisabeth Brücke", der "Johannes Brücke" und der "Steinfeld Brücke" welche neben Fußgänger auch von Kraftfahrzeugen genutzt werden können, gibt es noch weitere kleinere Brücken, die das Zentrum mit den umliegenden Ortsteilen verbinden.
Der Tauber Steg verbindet die Hasner Allee mit dem Traun Kai. Der Kreuzer Steg den Adalbert-Stifter-Kai und den Franz-Lehár-Kai. Der Rechensteg führt über die Ischl und verläuft unterhalb des Kaiserparks.
Die Kirche wird überragt von einem 72 Meter hohen Turm. Im Inneren fallen die Fresken, die Altarbilder, die Mosaike, der geschnitzte Kreuzweg und vor allem die in Österreich einzigartige "Kaiser-Jubiläums-Orgel" besonders ins Auge.
Zwischen 1876 und 1881 wurde das ehemalige k.u.k. Kornmagazin zu einem Kirchengebäude umgebaut. Die evangelische Pfarrkirche wird auch Friedenskirche genannt.
Die Kalvarienbergkirche mit ihren zwei markanten Zwiebeltürmen ist vor allem wegen der imposanten Kreuzigungsgruppe und des barocken Deckenfreskos sehenswert. Ein Kreuzweg führt von Bad Ischl direkt zur Kirche.
Die Kirche im Ortsteil Pfandl ist die jüngste in Bad Ischl und zugleich die älteste Kraftfahrerkirche Österreichs. Ihr Altar wird beherrscht von der Nachbildung einer spätgotischen Madonna.
Die Kirche steht im ältesten Markt des Salzkammergutes und beherrscht als spätgotische, zweischiffige Hallenkirche das Ortsbild von Lauffen.
Ab 1725 gab es am Lauffner Kalvarienberg eine Kapelle. Zuerst aus Holz wurde die neue, nun aus Stein gebaute Kapelle im Jahr 1746 fertigestellt.
Der Ischler Friedhof zähle "...zu den schönsten der Welt", sagt die Schriftstellerin Hilde Spiel über den Stadtfriedhof. Zahlreiche berühmte Persönlichkeiten, wie Oscar Straus, Leo Perutz, Rudi Gfaller oder Franz Lehár fanden hier ihre letzte Ruhestätte.
Der Waldfriedhof wurde 1963 fertiggestellt. Hier befindet sich unter anderem das Grab von Josef Sora. Der Lagerarzt im KZ-Nebenlager Melk verhinderte unter Gefährdung seines eigenen Lebens im April 1945 die Vernichtung aller Häftlinge und marschierte mit ihnen nach Ebensee, wo alle befreit werden konnten.
Aufgrund eines Befehls des Kreisamtes wurde die Beerdigung rund um die Kirche verboten und man verlegte den Friedhof ca. 200 Meter außerhalb des Ortes. Die Einweihnung fand 1821 statt.
Die Stecknadeln sind ein Gedenkprojekt der Stadtgemeinde Bad Ischl in Zusammenarbeit mit der Künstlerin Teresa Distelberger.
Im Zentrum der Stadt und auf der Rettenbachalm wurden überdimensionale Stecknadeln aufgestellt, wobei sich der Kopf aufklappen lässt. Darin finden sich Geschichten aus den 1930/40er Jahren.
Die Landkarte mit den beiden Routen ("Spazier-Route Jüdisches Ischl" und "Rad-Route Widerstand") liegt unter anderem im Büro des Tourismusverbandes in der Trinkhalle (Auböckplatz 5) auf.
Gegründet am 4. März 1950 bezweckt der Ischler Heimatverein die Erforschung und Pflege der Heimat und ihres Volks- und Brauchtums. Auch Ausstellungen, Vorträge und Kulturfahrten werden vom Heimatverein immer wieder abgehalten.
In regelmäßigen Abständen werden die "Mitteilungen" mit Inhalten aus der Heimatforschung herausgegeben.
Dies ist aber nur eine kleine Auswahl an Projekten für die der Ischler Heimatverein verantwortlich zeichnet.
Wer mehr über die Geschichte der Stadt im Zentrum des Salzkammergutes erfahren möchte, dem seien die folgenden Bücher ans Herz gelegt.
*erhältlich im Büro des Tourismusverbandes in der Trinkhalle (Auböckplatz 5)
Die beiden Bücher "Von Ischl und den Ischlern" und "Von Ischl und den Ischlern 2.0" von F.X. Mannert sind ebenfalls sehr zu empfehlen, allerdings momentan vergriffen.
Im Onlinearchiv der Österreichischen Nationalbibliothek für Historische Zeitungen und Zeitschriften (ANNO) findet man unter anderem Badelisten und das Ischler Wochenblatt aus dem 19. Jahrhundert und weitere Ischl-Artikel aus den letzten 3 Jahrhunderten.
Beim stöbern durch die alten Artikel kommen einem immer wieder interessante Meldungen unter,