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Ein mystischer Ort

Blog Beitrag von Johannes Eberl vom 10.7.2019

In der Biedermeierzeit wurden in Ischl viele Örtlichkeiten mit besonderen Namen versehen. Beispiele: Eleonores Einsamkeit, Mariannens Freuden, Elisas Balkon, Theresens Hütte, Malfattis Himmel… (Quelle: See- und Alpenbesuche, Wien 1842).

Manche Namen haben sich bis heute erhalten, einer davon ist der HohenzollernWasserfall, gewidmet Fürstin Pauline von Hohenzollern-Hechingen um 1827.  Der Ort übt auf romantische Menschen eine besondere Anziehungskraft aus.

© Zeichnung Hohenzoller Wasserfall ©Archiv des Ischler Heimatvereins (Dusch-Sammlung)
Zeichnung des Hohenzoller Wasserfalls im Salzkammergut
Zeichnung des Hohenzollern Wasserfalls

Der Wasserfall liegt in der Ortschaft Jainzen im Wald und bietet besonders in wasserreichen Zeiten einen eindrucksvollen Anblick.

Zu Fuß von Bad Ischl aus wandert man zunächst auf den Doppelblick, dann geradeaus hinunter ins Jainzental. Der Pfeil zeigt die Lage des Wasserfalls an.

© Weg zum Hohenzoller Wasserfall ©Johannes Eberl
Weg zum Hohenzoller Wasserfall in Bad Ischl
Weg zum Hohenzollern Wasserfall

In Jainzen wendet man sich kurz nach rechts, um dann links den Pfad hinauf zum Wasserfall zu gehen. Bald hört man schon das Brausen des vom hohen Fels stürzenden Wassers. Gehzeit von Ischl bis ans Ziel ca. 45 Minuten.

© Hohenzoller Wasserfall ©Johannes Eberl
Hohenzoller Wasserfall in Bad Ischl
Der Hohenzollern Wasserfall

Unterhalb des Wasserfalls hat sich ein Becken gebildet, in dessen Mitte sich ein altarähnlicher Stein befindet. Dieser Stein lässt bei manchen Besuchern die Vermutung aufkommen, dass sich hier ein vorzeitlicher Opferplatz befunden haben könnte – mystisch wirkt er allemal.

© Becken ©Johannes Eberl
Wasserfall Becken in Bad Ischl.
Becken am Fuße des Wasserfalls

Neben dem Wasserfall befindet sich ein Marterl, das an ein tragisches Ereignis erinnert. In den 1930er Jahren stürzte sich hier eine junge Frau aus Liebeskummer vom Felsen und verstarb.

© Marterl beim Hohenzoller Wasserfall ©Johannes Eberl
Marterl beim Hohenzoller Wasserfall im Salzkammergut
Marterl

Zuletzt sollte man noch den Pfad vor zur Dachsteinaussicht gehen, über die Viktor von Scheffel (1826-1886) ein Gedicht geschrieben hat, das man dort auf einer Tafel lesen kann:
Dort ragt er empor, vom Aar umkreist,
von Gemsen mit Angst nur erklettert,
wenn jählings sich ihm die Lawine entreißt und donnernd ins Tal niederschmettert.
Dort steht er, der Dachstein, der riesige Greis,
die Krone von Felsen, das Stirnband von Eis,
als König der norischen Alpen.

© Dachstein Aussicht ©Johannes Eberl
Dachstein Aussicht von Bad Ischl
Am Dachsteinblick