Der Nussensee
Blog Beitrag von Johannes Eberl vom 11.3.2021
Alte Ansichtskarte aus dem „Erinnerungsschatz“ des Ischler Heimatvereins
Der Nussensee im Westen des Gemeindegebietes Bad Ischl erhielt seinen Namen wohl wegen seiner Größe – ein See, der wie eine Nussschale zwischen den Bergen liegt. Seine Fläche beträgt rund 10 Hektar. Er ist auch als Fischwasser bekannt, obwohl er mitunter bei längerer Trockenheit stark zurückgeht.
Alte Aufnahme vom Nussensee
In dem Buch „See- und Alpenbesuche“ von 1842 ist folgendes zu lesen: „Wer von St. Gilgen nach dem Strobl fährt, findet eine halbe Stunde von dem Mauthhause entfernt einen angenehmen Fußweg zu dem schönen Thale, wo, von Wäldern umgeben, am Fusse des hohen Katterberges die Nymphe des Nussensees wohnt. Warum ist das kleine Seethal nur von einer einzigen Hütte belebt? Bist du eine Feindin der Menschen, holde Nymphe?“
Anmerkung: Ungefähr dort, wo heute der Gasthof „Zur Wacht“ steht, stand ein Mauthaus (=Zollhaus) an der Grenze zwischen dem Erzbistum Salzburg und Österreich.
Im Büchlein „Die Ischler Luft wird das Beste machen“ (Stadtspaziergang auf den Spuren der Literaten, Ischler Heimatverein 2018) habe ich folgendes entdeckt: „Wenn sich der Dramatiker Arthur Schnitzler andernorts auch durchaus kritisch über die „Ischler Sommerbekanntschaften“ äußerte, so war klar, dass die saisonale Auszeit für ihn, wie für viele spätere Künstler, einfach dazu gehörte, bevorzugt eben in der Landschaft, die er schon von der Kindheit her kannte. Mit der Abgeklärtheit des Alters blickte Arthur Schnitzler auf seine jugendlichen „Liebesabenteuer“ mit einer Bekanntschaft am Nussensee zurück.“
Sitzbank mit Blick auf den See
Ich erinnere mich noch an einen Ausflug mit der Familie, als ich 6 Jahre alt war (1948). Die größte Attraktion für mich waren die Boote, die vermietet wurden. Mein Vater ruderte mit uns auf den See hinaus und wir genossen das sanfte Schaukeln.
Ruderboot am Nussensee
Damals gab es auch noch ein Gasthaus am Ufer, wo wir ein „Kracherl“ bekamen. Von dem einstigen Gastgarten ist noch das Geländer vorhanden.
Geländer vom ehemaligen Gasthaus
Im Wanderführer des Bad Ischler Tourismusverbandes ist eine „Nussenseerunde“ beschrieben, die über die Ruine Wildenstein zum Nussensee führt, zurück dann über den Dammweg die Ischl entlang. Gesamtgehzeit ca. 4 h 45 min.
Ich lade Sie heute zu einer Wanderung ein, die uns ohne Umwege zum Nussensee führt.
Naturerlebniskarte vom Tourismusverband
Wir beginnen auf der Esplanade und gehen bis zu deren Ende.
Esplanade
Wir überqueren die Kaltenbachstraße, geradeaus weiter, erste Abzweigung rechts, dann wieder links und hinauf die Rabenneststraße ins Katereck.
Im Hintergrund unser Hausberg, die Katrin
Wir gehen nun immer in westlicher Richtung über die Höhe weiter. Bevor wir in den Wald kommen, haben wir noch einen schönen Blick auf den Schafberg.
Bad Ischler Ortsteil Ahorn
Der Waldweg ist zum Teil nur mit guten Wanderschuhen begehbar.
Waldweg zum Nussensee
Sobald wir die Anhöhe erreicht haben, führt der Weg steil abwärts und der Nussensee blickt bereits durch die Bäume.
Blick auf den Nussensee
Knapp bevor wir den See erreichen, führt links der Wanderweg rund um den See. Diesen sollte man unbedingt benützen, wenn man gutes Schuhwerk hat.
Zum Abschluss noch einige Fotos. Die Farbfotos stammen alle von mir, wurden aber zu verschiedenen Zeiten aufgenommen.
Links der Rettenkogel, in der Bildmitte das ehemalige Gasthaus
Ufer vom Nussensee

Blick zwischen zwei gemeinsam verwurzelten Bäumen hindurch auf den See
Blick über den See hinweg
Suchbild: Begegnung mit einer Blindschleiche
Mystische Stimmung am Nussensee
Wer einmal da war kommt immer wieder – zu jeder Jahreszeit.
Danke fürs Lesen,
Johannes Eberl