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Allerlei von der Pfarrkirche St. Nikolaus

Blog Beitrag von Johannes Eberl vom 6.9.2019

Stadtpfarrkirche Bad Ischl
Statue St. Nikolaus

Nähert man sich dem Haupteingang der röm.kath. Pfarrkirche in Bad Ischl, wird man vom Heiligen Nikolaus begrüßt, dessen Statue über dem Tor steht. Er ist der Schutzpatron der Schiffsleute.
Die folgende Ansicht vom „Markt Ischel“ von 1779 lässt deutlich die zahlreichen Schiffe auf der Traun erkennen. Mit ihnen wurden Salz aber auch viele andere Güter befördert.

Markt Ischel gegen Mitternacht gesehen

Auf der rechten Bildseite ist deutlich das alte Kirchlein zu erkennen. Es gibt dazu folgende Erwähnung: Kaiser Rudolf I. (1273 – 1291) räumte der Kirche St. Nikolaus zu Ischl das Recht ein, von jedem vorbeifahrenden Schiff einen Pfennig einzubehalten.
Die spätgotische Kirche war gegen Osten gerichtet, hatte ein kurzes Kirchenschiff, der Eingang führte durch den 1490 errichteten Turm. Besonders schön beim schlanken Bauwerk ist die gedrehte Achteckspitze.

Gotischer Kirchturm mit Regenbogen

Eigentlich hätte die Kirche gar keinen Turm haben dürfen, weil Ischl noch keine Pfarre war. Erst 1554 erhob der Passauer Bischof Wolfgang von Salm mit Zustimmung der Äbtissin Anna zu Traunkirchen Ischl zur Pfarre.
1747 mussten die Mauern der alten Kirche mit 7 großen Schließen zusammen gehalten werden. 1769 erfolgte der Abriss.
1752 spendete Kaiserin Maria Theresia 30 000 fl (Gulden) für einen Kirchenneubau. 1780 wurde die neue Kirche geweiht. Das Innere der Kirche war sehr einfach. Das erste Mädchen, das getauft wurde, wurde Eva genannt, der erste Bub Adam.

Kaiserliches Wappen mit Orden vom Goldenen Vlies

Über der Nikolausstatue inmitten des Doppeladlers lesen wir: „Pietate et Munificentia Caesar“ = aus Gottesfurcht und kaiserlicher Freigebigkeit.

Blick auf die Kirche (heutige Kaiser Franz Josef Straße)

Die Kirche stand damals noch nicht so frei wie heute, sie war von Gebäuden umgeben, wie dieses alte Foto zeigt. Hier ein Bild vom „Kaiser Ferdinand Platz“ vor 1918.

Ganz links der (alte) Pfarrhof (später „Pfandlhaus“, 2012 abgerissen), rechts davon das „Mastalierhaus“ – heute Sparkasse.

Dort wo sich heute der Pfarrhof befindet, stand einst eine Hammerschmiede. Diese wurde 1937 abgerissen.

Rechts die Hammerschmiede, im Hintergrund die Saline
Abriss der Hammerschmiede

An jener Stelle entstand der Pfarrhof. Das folgende Bild zeigt uns eine Aufnahme von ca. 1942 mit fleißigen Schneeschauflerinnen vor dem Haus.

Mitzi und Cilli, unterstützt von zwei Ministranten

Zu sehen ist das neue Pfarrhofgebäude. Gut ist die südliche Mauer zu erkennen. 1954 wurde diese Steinmauer abgerissen und es entstanden mehrere Geschäfte.

Der "neue" Pfarrhof